Rhöndorfer Ausgabe
In der Rhöndorfer Ausgabe werden zentrale Papiere aus dem Nachlass Konrad Adenauers und anderen Beständen veröffentlicht. Ein umfangreicher Sachkommentar liefert inhaltliche Verständnishilfen, nimmt die Deutung der Dokumente aber nicht vorweg. Vielmehr soll die Edition das Material in wissenschaftlich abgesicherter Form für die weitere Nutzung zugänglich machen. Sie ist eine unverzichtbare Grundlage für die quellenbasierte Beschäftigung mit Adenauer und seiner Politik.
Seit 1983 sind zwanzig Bände in der Reihe erschienen, die Adenauers Briefe, seine „Teegespräche“ mit Journalisten und weitere Einzelthemen abdecken. Weitere Publikationen sind in Planung. Als Herausgeber fungieren Stefan Creuzberger (Universität Rostock) und Dominik Geppert (Universität Potsdam).
Die Rhöndorfer Ausgabe wird schrittweise auch im Online-Format bereitgestellt. Den Auftakt bilden die Briefe Konrad Adenauers ab 1945.
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Briefe
Das edierte Briefwerk umfasst eine Auswahl von etwa 4.200 Adenauer-Schreiben aus der Zeit von 1945 bis 1967. Die Briefe spiegeln die Persönlichkeit des Autors – klar im Aufbau, direkt in der Ansprache, nicht selten schneidend im Tonfall. Sie behandeln eine Fülle von außen- und innenpolitischen Themen, geben aber auch Auskunft über Adenauers Regierungsstil und die Durchsetzung seines politischen Machtanspruchs.
Rudolf Morsey/Hans-Peter Schwarz (Hg.)
Adenauer. Rhöndorfer Ausgabe. Briefe
Bearbeitet von Hans Peter Mensing
- Briefe 1945–1947, Berlin (Siedler) 1983
- Briefe 1947–1949, Berlin (Siedler) 1984
- Briefe 1949–1951, Berlin (Siedler) 1985
- Briefe 1951–1953, Berlin (Siedler) 1987
- Briefe 1953–1955, Berlin (Siedler) 1995
- Briefe 1955–1957, Berlin (Siedler) 1998
- Briefe 1957–1959, Paderborn (Ferdinand Schöningh) 2000
- Briefe 1959–1961, Paderborn (Ferdinand Schöningh) 2004
- Briefe 1961–1963, Paderborn (Ferdinand Schöningh) 2006
Die letzten Lebensjahre 1963–1967. Briefe und Aufzeichnungen, Gespräche, Interviews und Reden, Bd. I: Oktober 1963–September 1965, Bd. II: September 1965–April 1967, Paderborn (Ferdinand Schöningh) 2009

Teegespräche
In unregelmäßigen Abständen lud Adenauer ausgesuchte Journalisten zu einer Teestunde ins Kanzleramt, um über aktuelle Fragen zu diskutieren. Hierbei äußerte er sich, weil Vertraulichkeit gewahrt wurde, bemerkenswert offen. Die 162 Protokolle und Aufzeichnungen der „Teegespräche“ von 1950 bis 1963 sind daher eine wertvolle Quelle nicht nur für Adenauers Medienpolitik, sondern auch für seine politischen Konzeptionen insgesamt.
Rudolf Morsey/Hans-Peter Schwarz (Hg.)
Adenauer. Rhöndorfer Ausgabe. Teegespräche
Bearbeitet von Hanns Jürgen Küsters (1950–1954, 1955–1958, 1959–1961) und Hans Peter Mensing (1961–1963)
- Teegespräche 1950–1954, Berlin (Siedler) 1984
- Teegespräche 1955–1958, Berlin (Siedler) 1986
- Teegespräche 1959–1961, Berlin (Siedler) 1988
- Teegespräche 1961–1963, Berlin (Siedler) 1992

Konrad Adenauer und Theodor Heuss
Bei seinem Ausscheiden aus dem Amt 1959 würdigte der erste Bundespräsident Theodor Heuss den ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer als „Wanderkameraden“ durch „zehn Schicksalsjahre“. Ihr Briefwechsel und die Aufzeichnungen über ihre Gespräche im Bundespräsidialamt dokumentieren den Dialog zweier „Gründerväter“ der westdeutschen Nachkriegsdemokratie, die einander politisch und – bei aller gebotenen Distanz – durchaus auch persönlich verbunden waren.
- Rudolf Morsey/Hans-Peter Schwarz (Hg.)
Adenauer. Rhöndorfer Ausgabe. Heuss–Adenauer. Unserem Vaterland zugute. Der Briefwechsel 1948–1963
Bearbeitet von Hans Peter Mensing
Berlin (Siedler) 1989 - Rudolf Morsey/Hans-Peter Schwarz (Hg.)
Adenauer. Rhöndorfer Ausgabe. Adenauer–Heuss. Unter vier Augen. Gespräche aus den Gründerjahren 1949–1959
Bearbeitet von Hans Peter Mensing
Berlin (Siedler) 1997
Adenauer im Dritten Reich

Mit diesem Band erschließt die Rhöndorfer Ausgabe Adenauers Leben in der nationalsozialistischen Diktatur. Briefe, Aufzeichnungen und Tagebucheinträge führen durch die Jahre der Unsicherheit von 1933 bis 1945. Am Ende dieser bedrückenden Zeit hatte Adenauer den politischen Auftrag für sich erkannt, die „Deutschen von Grund auf zum Frieden zu erziehen“.
- Rudolf Morsey/Hans-Peter Schwarz (Hg.)
Adenauer. Rhöndorfer Ausgabe. Adenauer im Dritten Reich
Bearbeitet von Hans Peter Mensing
Berlin (Siedler) 1991
Adenauer und die FDP

Bildung, Management und Krisen der konservativ-liberalen Koalitionen unter Adenauer stehen im Fokus dieses Themenbandes. Abgedruckt sind Korrespondenzen mit den führenden FDP-Politikern, Protokolle von Koalitionsgesprächen und Aufzeichnungen über Koalitionsverhandlungen. Im Regierungsalltag gab der Kanzler lange Zeit die Richtung vor und setzte seinen politischen Willen notfalls auch mit Härte durch. Später musste er auf die Belange der Koalitionspartner deutlich mehr Rücksicht nehmen. Als Adenauer 1963 zurücktrat, hatten sich die Bundesrepublik von einer „Kanzlerdemokratie“ zu einer „Koalitions- bzw. Parteiendemokratie“ gewandelt.
- Rudolf Morsey/Hans-Peter Schwarz (Hg.)
Adenauer. Rhöndorfer Ausgabe. Adenauer und die FDP
Bearbeitet von Holger Löttel
Paderborn (Ferdinand Schöningh) 2013
Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und die Soziale Marktwirtschaft

Als „Vater“ der Sozialen Marktwirtschaft gilt gemeinhin Ludwig Erhard. Aber auch Adenauer hatte seinen Anteil an den wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der Gründerjahre. Er war es, der Erhard 1949 zum Durchbruch verhalf. In den Jahren danach pflegten die beiden einen intensiven – oft kontroversen – Austausch über ökonomische Angelegenheiten, der hier durch Briefe, Denkschriften und Gesprächsaufzeichnungen dokumentiert wird. So zeigt sich aus der Perspektive Adenauers und Erhards, wie das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft in der politischen Praxis ausgehandelt wurde.
- Dominik Geppert/Hans-Peter Schwarz (Hg.)
Adenauer. Rhöndorfer Ausgabe. Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und die Soziale Marktwirtschaft
Bearbeitet von Holger Löttel
Paderborn (Ferdinand Schöningh) 2019
Adenauers Ostpolitik. Der Bundeskanzler und die Sowjetunion 1955–1963

Der Band dokumentiert Adenauers Direktkontakte mit sowjetischen Funktionären und Diplomaten. Gedruckt sind hier die Protokolle der berühmten Moskau-Reise von 1955 und die Dolmetscheraufzeichnungen der Botschaftertermine im Kanzleramt. Flankiert wird die Überlieferung durch die Korrespondenzen der Regierungschefs sowie interne Denkschriften und weitere Gesprächsprotokolle, die vertiefte Einblicke in Adenauers Russlandbild gewähren. Aus den Quellen ergibt sich ein vielschichtiges Bild von „Adenauers Ostpolitik“, die auf Entschlossenheit und Abschreckung setzte, aber auch offen war für Abrüstung und Entspannung. Damit wurde der spannungsvolle Rahmen abgesteckt, in dem sich die Nachfolger des ersten Bundeskanzlers bis heute bewegen.
Stefan Creuzberger/Dominik Geppert (Hg.)
Adenauers Ostpolitik. Der Bundeskanzler und die Sowjetunion 1955–1963
Bearbeitet von Holger Löttel
Göttingen 2025