Beständeübersicht Schriftgut
Der schriftliche Nachlass setzt sich vor allem aus privaten Unterlagen, der seit Wiederaufnahme von Adenauers politischer Tätigkeit 1945 entstandenen politischen Korrespondenz, den empfangenen und diktierten Schreiben als Bundeskanzler aus seinem Rhöndorfer Sekretariat, sowie der persönlichen Ablage Adenauers aus dem Kanzler-Büro im Palais Schaumburg zusammen.
Bestand I, Laufzeit: 1917 – 1967
Die Akten aus der Oberbürgermeisterzeit sind in Rhöndorf nur sehr lückenhaft erhalten, da bei zwei Hausdurchsuchungen bei Adenauers Verhaftung 1944 umfangreiches Material von der Gestapo beschlagnahmt wurde. Diese Akten gelten seither als verschwunden. Amtliches Schriftgut zu Adenauers Tätigkeit als Oberbürgermeister wird im Historischen Archiv der Stadt Köln verwahrt.
Manuskripte, stenografische Mitschriften von Adenauers Reden sowie Zeitungsberichte und ähnliches darüber; Informationsgespräche, Interviews und Pressekonferenzen. Das Archiv ergänzt die historische Sammlung durch Kopien von weiteren veröffentlichten Reden Adenauers. Die Sammlung ist die umfangreichste ihrer Art, jedoch nicht vollständig. Einige der bekanntesten Reden Adenauers sind bereits online verfügbar.
Dieser Teilbestand umfasst vor allem Auszüge aus den gedruckten Stenographischen Protokollen des Deutschen Bundestages mit Regierungserklärungen und Aussprachen. Außerdem Entwürfe zu Regierungserklärungen 1949-1963. Einige der bekanntesten Erklärungen sind bereits online verfügbar.
Die sogenannten „Besucherlisten“ wurden seit November 1949 im Vorzimmer des Bundeskanzlers geführt. Mit wenigen Ausnahmen wurden dort alle Besuchs- und Gesprächstermine Konrad Adenauers in und außerhalb von Bonn gelistet. Eine Besonderheit liegt darin, dass die Termine so nachgehalten wurden, wie sie tatsächlich stattgefunden haben.
Außerdem enthält der Bestand eine Sammlung von geplanten Terminen, die durch die Rhöndorfer Privatsekretärin, Lucie Hohmann-Köster, für die Jahre 1954-1967 zusammengestellt wurde.
Ein ausführlicher Tageskalender Konrad Adenauers, der auf Basis dieser und weiterer Quellen erstellt und mit zahlreichen Verlinkungen versehen wurde, ist online abrufbar und nach Datum und durch Freitextsuche recherchierbar.
Dieser Bestand enthält Protokolle von Sitzungen verschiedener Leitungsgremien der CDU. Die zentralen Unterlagen zur Christlichen Demokratie, zu Gremien und Persönlichkeiten der CDU sind im Archiv für Christlich-Demokratische Politik einsehbar.
Dieses Material wurde als Grundlage für die Arbeit an Adenauers Memoiren zusammengestellt und enthält ausgewählte Dokumente zwischen 1944 und 1953. Alle erschienenen Bände von Adenauers „Erinnerungen“ sind als PDF-Version online abrufbar.
Diese Korrespondenz wurde hauptsächlich aus dem Privatbüro in Rhöndorf geführt. Sie enthält unter anderem Korrespondenz mit den Ministerpräsidenten der Länder, mit führenden Politikern von CDU und CSU, mit Kölner Lokalpolitikern, mit zahlreichen Privatpersonen und Prätendenten. Ebenso von Personen, die Adenauer um entlastende Bescheinigung für ihr Entnazifizierungsverfahren baten.
Unter anderem enthält der Bestand Dokumente zu Adenauers zweiter Oberbürgermeisterzeit in Köln (Mai-Oktober 1945), sowie zu seiner Entlassung durch die britische Militärregierung am 6. Oktober 1945. Außerdem Materialien zur Gründungsgeschichte der CDU Rheinland (Hinweis: Der Aktenbestand für die ersten Jahrzehnte der CDU in Nordrhein-Westfalen befindet sich im Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland). Es sind Protokolle, Rundschreiben und ähnliches des Zonenbeirats für die britische Zone in Hamburg erhalten (Hinweis: Der gesamte Aktenbestand des Zonenbeirats befindet sich im Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages). Ebenfalls enthalten ist Korrespondenz zu diversen politischen Verfassungs- und Grundsatzfragen 1946-1948 und mit weiteren Gremien der CDU.
Sach- und Korrespondenzakten aus Adenauers Tätigkeit als Präsident des Parlamentarischen Rats. Weitere Akten zum Parlamentarischen Rat befinden sich im Bundesarchiv und im Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages.
Diese Korrespondenz wurde hauptsächlich aus dem Privatbüro in Rhöndorf geführt. Sie enthält unter anderem Korrespondenz mit in- und ausländischen Politikern. Die Bände sind chronologisch-alphabethisch geordnet.
Korrespondenz mit CDU-Politikern, Ministerpräsidenten, Mitgliedern des Deutsches Bundestages und Bundesministerien. Die zentralen Unterlagen zur Christlichen Demokratie, zu Gremien und Persönlichkeiten der CDU sind im Archiv für Christlich-Demokratische Politik einsehbar.
Enthält unter anderem Unterlagen zu Bundestagswahlkämpfen, Regierungsbildungen, einzelnen politischen Themen wie zum Bespiel der Saarfrage (1950-1956) oder der Wiederbewaffnung. Ebenso Materialien zu Staatsbesuchen und (Wahlkampf-)Reisen Adenauers. Die Akten des Bundeskanzleramts sind im Bundesarchiv Koblenz einsehbar.
Die Akten wurden überwiegend von Kanzlerbüroleiter Josef Selbach geführt und enthalten unter anderem Korrespondenz mit CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten, Bundesministerien (1952-1963) und persönlichen Referenten (1963).
Glückwunschreiben zu Geburtstagen, Weihnachten/Neujahr, Wahlsiegen und Dankesschreiben zum Rücktritt als Bundeskanzler aus dem In- und Ausland.
Diese ursprünglich unter „Varia“ abgelegten Unterlagen des Privatsekretariats von Konrad Adenauer wurden zum Teil ungeordnet übernommen. Sie wurden nach Möglichkeit in seinen sinnvollen Sachzusammenhang gebracht und enthalten unter anderem Korrespondenz mit Karl Arnold und Anton Storch (1947-1949), Wiedervorlagenverzeichnisse (1946-1950), Korrespondenz mit Maria Sevenich (1946), Reiseanträge 1947 sowie diverse Artikel, Flugblätter, Presseerklärungen (1946-1962).
Chronologisch sortierte Zeitungsausschnitte zu wichtigen Themen der Innen- und Außenpolitik, sowie zu Adenauers Oberbürgermeisterzeit, zusammengestellt durch das Bundespresseamt. Aber auch themenbezogene Bände zu Staatsbesuchen, Adenauers Geburtstagen, seinem Rücktritt 1963 und seinen Tod am 19. April 1967.
Chronologisch sortierte Zeitungsausschnitte zu wichtigen Themen der Innen- und Außenpolitik, sowie zu Adenauers Oberbürgermeisterzeit, zusammengestellt durch das Bundespresseamt. Aber auch themenbezogene Bände zu Staatsbesuchen, Adenauers Geburtstagen, seinem Rücktritt 1963 und seinen Tod am 19. April 1967. Darüber hinaus Presseberichterstattung zu Adenauers Nachleben, beispielsweise zum 100. Geburtstag 1976.
Bestand II, Laufzeit: 1963-1967
- Korrespondenz und Pressestimmen zum Rücktritt als Bundeskanzler 1963
- CDU/CSU-Korrespondenz; Korrespondenz mit ausländischen Politikern
- Sachakten zu Auslandsreisen
- Geburtstags- und Weihnachtsglückwünsche
- Materialien zu Wahlkämpfen
- Genesungsschreiben
- Kondolenzbriefe zu Adenauers Tod am 19. April 1967
Bestand III, Laufzeit: 1948-1963
- Gesprächsprotokolle und Korrespondenz mit ausländischen Politikern
- Vorgänge zum deutsch-französischen Vertrag 1963
- Vorgänge zum Moskauer Atomteststoppabkommen 1963
- Unterlagen für die Koalitionsverhandlungen 1961
- Korrespondenz mit Staatssekretären, Bundespräsidenten, Präsidenten des Bundestages und des Bundesrates, Bundesministerien
- Koalitionskrise Herbst 1962 im Zusammenhang mit der „Spiegel-Affäre“
- Bundeskanzlernachfolge 1963
- Londoner Neunmächte-Konferenz 1954
- Bundespräsidentenwahl 1959
- Moskauer Verhandlungen 1955
- Betreffend deutsche Wiedervereinigung und Abrüstung 1955-1958
- Unterlagen für Adenauers Memoiren (Erinnerungen) 1949-196