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Spazierstock aus Moskau

Ein Geschenk des sowjetischen Botschafters
Spazierstock aus Holz, verziert mit Ornamenten aus Perlmutt

Was zunächst wie ein gewöhnlicher Spazierstock anmutet, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als meisterliches Kunstwerk: eine kaukasische Handarbeit, die großzügig mit Tauschierungen und Einlegearbeiten aus Perlmutt versehen ist; ein ebenso schmuckes wie kostbares Unikat. Der sowjetische Botschafter Andrei A. Smirnow überreichte den Spazierstock anlässlich seines persönlichen Abschieds von Adenauer im Februar 1966 als Geschenk. Drei Monate später wurde Smirnow offiziell verabschiedet. 

Eine wunderbare Anekdote rankt sich um dieses Exponat. Smirnow soll im Nachhinein registriert haben, dass Adenauer für sein Geschenk keine rechte Verwendung fand bzw. es im Alltag nicht nutzte. Eine dahingehende Anfrage beantwortete Adenauer gleichermaßen lapidar wie schlagfertig: „Wenn ich den Stock nicht gebrauche, dann ist das, weil ich mich nur sehr ungern auf die Sowjetunion stützen möchte.“ Eine mutige, leider aber unbelegte Erwiderung. Dennoch sollte sie an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.

Der Spazierstock befand sich über Jahrzehnte hinweg im Gartenpavillon des Adenauerhauses. Er ist seit September 2024 in der Ausstellung des Konrad-Adenauer-Forums Berlin zu bewundern.