Unsere Originale

Mutter Gottes aus Lindenholz

Ein Geschenk des Bundeskabinetts zum 75. Geburtstag des Kanzlers
Muttergottes aus Lindenholz vor beigem Wandbehang

Am 5. Januar 1951 feierte Konrad Adenauer seinen 75. Geburtstag. Das Bundeskabinett überreichte ihm als Geschenk eine holzgeschnitzte Madonna mit Christuskind. Sie ist aus Lindenholz gefertigt, von der Rückseite betrachtet ausgehöhlt und imposante 79 cm hoch.  Die religiöse Skulptur stammt aus dem 15. Jahrhundert und trägt einige Zeichen der Zeit, die seit ihrer Entstehung verstrichen ist. Beiden, Maria wie Jesus, fehlt jeweils die linke Hand, die Konturen der Gesamtkomposition sind unscharf und brüchig. Adenauer, gläubiger Katholik und Sammler religiöser Kunst, zeigte sich dennoch hoch erfreut.

Woher aber stammt das Exponat? Der Entstehungsort lässt sich nicht ermitteln, aber einer der früheren Standorte war die Außenfassade eines Bauernhauses in Dommelstadl im Landkreis Passau. Der Hauseigentümer verkaufte die Madonna an einen Kunsthändler und erhielt im Gegenzug eine makellose Kopie des Originals. Die Kopie befindet sich bis heute im Besitz der Bewohner des Hauses, wird aber zum Schutz vor Verwitterung nicht im Freien aufbewahrt.

Über welche Stationen das Original den Weg in Adenauers Besitz gefunden hat, bleibt unklar. Die Madonna thront bis heute im Esszimmer von Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf. Die Zahl ihrer Bewunderer dürfte heute zwar größer sein als zu Dommelstadler Tagen. Doch muss sie im Adenauerhaus mit einer Vielzahl sehenswerter Exponate konkurrieren.