Unsere Originale

Monopoly

Adenauer spielt – Realität oder literarische Fiktion?

Monopoly ist eines der beliebtesten Gesellschaftsspiele der Welt. 1936 erstmals in Deutschland eingeführt, kam es in der Bundesrepublik 1953 mit der neuen Währung (Deutsche Mark statt Reichsmark) und mit veränderten Straßennamen auf den Markt. Während das Spiel in der DDR nicht erhältlich und selbst die Einfuhr verboten war, spielte der Gründungskanzler der Bundesrepublik selbst gerne eine Runde Monopoly.

Im Arbeitszimmer des Kanzlers in seinem Haus in Rhöndorf befinden sich noch heute zwei Monopoly-Spiele: Die Spiele sind in einem sehr guten Zustand, zeigen aber doch leichte Gebrauchsspuren und es fehlen einzelne Straßenkarten. 

Ein Bild aus dem Nachlass von Adenauers Tochter Libet Werhahn zeigt die junge Frau 1955 zusammen mit ihrem Vater bei einer fröhlichen Partie Monopoly. Das Spiel ist in vollem Gange - vor den Mitspielern sind zwischen Cocktailgläsern schon Straßenkarten ausgebreitet und auf dem Spielbrett wurden einige Häuser verteilt. Der Bundeskanzler hält Spielgeld in seiner Hand – macht er gerade den entscheidenden Zug? 

Dieses Foto inspirierte den Autor Volker Kutscher beim Schreiben seines neuesten Romans: Im finalen Band der legendären Krimireihe um Kommissar Gereon Rath spielt der Protagonist eine Partie Monopoly mit Konrad und Libet Adenauer. 

Kutscher verwebt in seinem Roman Fiktion und präzise historische Fakten – seine Recherchen führten ihn natürlich auch nach Rhöndorf und in unser Archiv. Anders als im Roman gibt es allerdings auf Adenauers echtem Spielbrett keine Berliner Straßennamen, da es sich um die Nachkriegsversion aus den 1950er Jahren handelt. Aber die Anordnung der Karten auf unserem Foto entspricht genau der Schlüsselszene aus Kutschers Bestseller!