Unsere Originale

Fruchtkorb aus Porzellan

Ein Geschenk der Wochenzeitung „Die Zeit“

Zum Weihnachtsfest 1958 erhielt Konrad Adenauer von der Wochenzeitung "Die Zeit" einen Fruchtkorb der Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin (KPM). 

Der aufwendig bemalte und auf der Unterseite mit einer individuellen Widmung versehene Fruchtkorb gehört zum Service “Rocaille” (ursprünglicher Name: “Antique Zierat”). Er ist mit dem „Dekor 64 Breslauer Stadtschloss“ bemalt, einem der aufwändigsten Malereidekore, die in der KPM angeboten wurden. Friedrich Elias Meyer schuf das umfangreiche Tafelservice 1767 für König Friedrich II..

Dass Adenauer ausgerechnet von der “Zeit” ein derart kostbares Geschenk erhielt, mag erstaunen: Der Kanzler hatte ein äußerst spannungsreiches Verhältnis zur Presse. In unregelmäßigen "Teegesprächen" informierte er zwar gezielt Journalisten und schuf sich auch selbst ein Bild von der öffentlichen Meinung. Zugleich versuchte er jedoch immer wieder, eine aus seiner Sicht zu kritische Berichterstattung zu korrigieren oder gar zu unterbinden. 

Mit dem Verleger der "Zeit", Gerd Bucerius, verband ihn die Zugehörigkeit zur CDU, beide teilten politische Grundüberzeugen. Allerdings verschlechterte sich die Beziehung Ende der 1950er Jahre und der Verleger unterstützte am Ende der Ära Adenauer den innerparteilichen Rivalen Ludwig Erhard. Dennoch erhielt der Fruchtkorb einen prominenten Platz auf dem Esstisch des Bundeskanzlers.