Unsere Originale

Emma Weyers „Schatzkästchen“

In einer Holzkiste sammelte Adenauers erste Ehefrau Emma kostbare Erinnerungen.
eine Holzkiste mit Briefen und Objekten

Emma Adenauer, geborene Weyer, war die erste Ehefrau von Konrad Adenauer. Beide hatten drei gemeinsame Kinder: Konrad, Max und „Ria“. Bereits lange vor ihrer Bekanntschaft mit Adenauer begann Emma, kleine Erinnerungsstücke zu sammeln und aufzubewahren. In einem eigens dafür bestimmten Holzkästchen mit sieben Fächern sind die Stücke bis heute erhalten. 

Hier finden sich neben Briefen, Einladungen, Gratulationsschreiben und Postkarten privaten Charakters auch getrocknete Rosen, ein Seidenblumensträußchen und fünf Schlüssel am Ring. Einige der Briefe sind in französischer Sprache verfasst. Emma hatte auf dem Lyzeum in Köln Englisch und Französisch gelernt und vertiefte diese Sprachkenntnisse später bei einem Studium in Vorbereitung auf den Schuldienst. Sie wollte also Fremdsprachen unterrichten. Hierzu kam es nicht, weil sie zuvor Konrad Adenauer kennenlernte. Die beiden verlobten sich am 21. Juni 1902. Im Januar 1904 fand die Hochzeit statt. Das Kästchen enthält hierzu einige Gratulationsschreiben von Freundinnen und Bekannten, darunter auch ein ausführlicheres Schreiben ihrer guten Freundin Lisy, worin sie Emma mitteilt, dass sie ihrem Beispiel gefolgt sei und sich verlobt habe.

Emmas lyrische Begabung zeigt sich in mehreren von ihr verfassten Gedichten, die ebenfalls in dem Kästchen zu finden sind. Etwa sind diese Zeilen zum einjährigen Verlobungsjubiläum an Konrad Adenauer gerichtet: 

Hattest schnell mein Herz gefangen,
Und mein innigstes Verlangen
war nun stets, bei dir zu sein,
Immer schon in stillen [Sorgen]
Schaut ich aus dem frühen Morgen
Ist’s auch lichter Sonnenschein?

Das Kästchen mit seinen kleinen persönlichen Schätzen ist heute sicher im Archiv der Stiftung verwahrt.