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Ein Globus als Tischlampe

Erinnerung an die Weltreise 1960
Globus mit rot gekennzeichneter Flugroute

Zur Erinnerung an seine Weltreise im März 1960 schenkte die Lufthansa dem Bundeskanzler eine kleine Tischlampe in Form eines Globus. Die Flugroute von Konrad Adenauers 40.000 km langen „Kanzlerweltflug vom 12. März bis 2. April 1960 mit Lufthansa“ ist darauf mit einer roten Linie gekennzeichnet. Nach der ersten Station in New York besuchte Adenauer Washington, Los Angeles, Palm Springs, San Francisco, Honolulu, Tokyo, Kyoto und flog von Tokyo mit Zwischenhalt in Alaska wieder zurück nach Bonn.

Auf dieser Reise war Adenauer „weniger Politiker als Tourist“, wie es in der Ufa-Wochenschau hieß. Anlass waren Einladungen nach Japan und Kalifornien, wo ihm mehrere Universitäten die Ehrendoktorwürde verliehen. Auf dem Programm standen neben Empfängen und Presseterminen zahlreiche Besichtigungen: In Japan besuchte Adenauer einen Tempel, einen Nationalpark, ein Kabuki-Theater und eine traditionelle Tee-Zeremonie. In Tokyo hatte er eine Audienz beim japanischen Kaiserpaar. Die Aufenthalte im Eldorado Country Club in Palm Springs und auf Hawaii dienten der Erholung.

Allerdings nutzte Adenauer die Reise auch für politische Gespräche, vor allem mit US-Präsident Dwight D. Eisenhower, zur Vorbereitung einer für Mai 1960 geplanten Gipfelkonferenz im sich zuspitzenden Ost-West-Konflikt. Ziel des „Kanzlerweltflugs“ war nicht zuletzt, gegenüber der Sowjetunion die Einheit des freien Westens zu demonstrieren.

Ein erster Höhepunkt zu Beginn der Reise war das persönliche Zusammentreffen Adenauers mit dem israelischen Ministerpräsident David Ben-Gurion am 14. März 1960 in New York. In einem Salon des Hotels Waldorf Astoria führten die beiden Staatsmänner einen freundschaftlichen Dialog. Die Fotos der Begegnung gingen um die Welt und bedeuteten nur 15 Jahre nach der Shoah eine Sensation. Das Treffen legte den Grundstein für die deutsch-israelischen Beziehungen.