Das Weihnachtsglöckchen

Weihnachten spielte für Konrad Adenauer seit Kindheitstagen und bis an sein Lebensende eine bedeutende Rolle, wie neben der Familienkrippe auch das abgebildete Weihnachtsglöckchen zeigt.
Das kelchförmig gegossene Messingglöckchen ist eher unauffällig mit seinen 8 cm Höhe, 5 cm Durchmesser am unteren Rand, einem Gewicht von 33 g und einer bräunlichen, leicht glänzenden Patina. Auf ihm stehend ist ein zweidimensionaler Engel festgelötet, mit dem das Glöckchen geläutet werden kann. Im unteren Drittel wölbt es sich konkav, dann konvex nach außen, am Übergang betont durch ein umlaufendes Band aus zwei parallel eingravierten Linien. Der Engel passt stilistisch in die 1920er Jahre. Er neigt den Kopf mit geschlossenen Augen den betend aneinandergelegten Händen zu. Gesicht, Haarlocken, Gewand, Hände, Schuhe und Flügel werden durch Gravuren skizzenhaft angedeutet. Die Figur kann von zwei Seiten spiegelverkehrt betrachtet werden. Im Innern des Glöckchens zeigt sich ein freischwingender Drahtklöppel, an einer Öse befestigt und versehen mit einer Kugel, die das Glöckchen hell erklingen lässt. Es gibt keine Herstellermarken oder Punzen. Internet-Recherchen zeigen jedoch, dass es sich nicht um ein Unikat handelt.
In vielen Familien gibt es traditionell ein Weihnachtsglöckchen, das das Fest einläutet und die Kinder zur Bescherung ruft; auch im Weihnachtslied „Kling, Glöckchen“ wird es erwähnt. Adenauers Ehefrau Gussie berichtet in ihren Erinnerungen an Weihnachten 1933 „Endlich ertönte hell das Glöckchen…“. Und Sohn Paul ergänzt: „… das Glöckchen erklang, so wie früher daheim zur Zeit der Weihnachtsfeier.“
Das Glöckchen der Familie Adenauer gehört nach wie vor zum Hausinventar und befindet sich im Speisezimmer des ehemaligen Wohnhauses von Konrad Adenauer. Es wird unseren Gästen im Rahmen von speziellen Themenführungen zur Weihnachtszeit präsentiert.
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