Argentinisches Set
Das Set beinhaltet Bola, Hirtenmesser, Kalebasse und Bombilla. Adenauer erhielt die Garnitur als Symbol für die landwirtschaftliche Tradition und deren Bedeutung für die Republik Argentinien.
In der Nachkriegszeit spielten landwirtschaftliche Erzeugnisse eine besondere Rolle für die Beziehungen der Bundesrepublik zu Argentinien. Argentinien exportierte vorrangig Getreide und tierische Produkte nach Westdeutschland, darunter Rindfleisch, Fette, Leder oder Wolle.
Die geschenkte Bola besteht aus silberbeschlagenen Kugeln aus Elfenbein, die an Lederriemen befestigt sind. Die Bola ist ein traditionelles Werkzeug der Viehzucht in Argentinien und noch heute beim Einfangen von Rindern gebräuchlich. Sie wird über dem Kopf geschwungen und im richtigen Moment losgelassen. Anders als das Lasso, bei dem ein Seilende in der Hand verbleibt, fliegt die Bola daher frei. Gekonnt geworfen, wickeln sich die Stricke durch den Schwung der schweren Kugeln um die Beine des entlaufenen Tieres und bringen es zu Fall.
Mate wird als Aufguss in der Kalebasse zubereitet und mit Hilfe der Bombilla, einer Art Strohhalm mit integriertem Teesieb, getrunken. In Argentinien ist das Getränk auch heute noch beliebter als Tee oder Kaffee. Traditionell wurden ausgehölte und getrocknete Flaschenkürbisse als Kalebassen benutzt. Adenauer erhielt eine besonders kunstfertige Ausführung aus Silber mit filigranen Elementen und Vergoldungen.
Auch wenn Mate sich heutzutage in Europa zunehmender Beliebtheit erfreut: Es ist schwer vorstellbar, dass der Becher beim Bundeskanzler je zum Einsatz kam.