Adenauer auf dem Petersberg

Die Skulptur ist eine der ausdrucksstärksten und sicherlich die dynamischste aller Adenauer-Darstellungen. Sie zeigt Konrad Adenauer am 21. September 1949 beim Verlassen eines Treffens mit den Hohen Kommissaren der Siegermächte. Da er seine Ziele für diese Zusammenkunft erreicht hat, verlässt er aufrechten Hauptes, optimistisch nach vorne schauend, mit wehendem Mantelschößen und ausholendem Schritt das Gebäude auf dem Petersberg.
Seit 2019 kann man diese 55 cm hohe Skulptur im Hotel auf dem Petersberg im Adenauersalon besichtigen. Sie wurde im Auftrag von Konrad Adenauers Enkel Konrad von dem bekannten algerischen Bildhauer Olivier Graïne (geb. 1967) gefertigt. Ein zeitgenössisches Foto diente dem Künstler, der heute in Köln lebt, als Vorlage.
Zur Vorgeschichte: In den Anfängen der entstehenden Bundesrepublik musste Konrad Adenauer Verträge und Gesetze von den Siegermächten USA, Frankreich und Großbritannien genehmigen lassen. Organisatorisch erfolgte dies durch die Hohen Kommissare, die auf dem Petersberg residierten. Geregelt wurde dies im Besatzungsstatut, das an eben diesem 21. September an Adenauer übergeben wurde. Adenauer hielt eine kurze Ansprache, in der er die historische Lage der neu gegründeten Bundesrepublik und die Ziele seiner Regierung zusammenfasste.
Adenauer und einige Minister mussten sich um 11 Uhr auf dem Petersberg einfinden. Ein Teppich, der den Kommissaren vorbehalten war, markierte bei diesem Zusammentreffen die Siegerzone. Adenauer und seine Minister sollten davor ausharren. Adenauer nutzte das Händereichen der Begrüßung, um auf den Teppich zu treten und dort zu verbleiben. Dieser beherzte Schritt des Kanzlers wurde zum Symbol dafür, dass Deutschland nicht länger als unbedingt erforderlich von außen bestimmt werden sollte.
Das Besatzungsstatut befindet sich heute im Haus der Geschichte in Bonn. Das digitalisierte Dokument kann online abgerufen werden. Der Künstler fertigte noch eine zweite Ausgabe der bronzenen Skulptur an, die in der neuen Dauerausstellung der Stiftung im Konrad-Adenauer-Forum Berlin zu sehen ist.