Adenauer & Erhard
Als Begründer der Sozialen Marktwirtschaft und erster Wirtschaftsminister war Ludwig Erhard einer der einflussreichsten Politiker der Ära Adenauer. Mit der Währungs- und Wirtschaftsreform von 1948 legte er die Grundlagen für die Wirtschafts- und Sozialordnung der Bundesrepublik.
Am Mittwoch, 22. Januar 2025 um 19 Uhr skizziert Prof. Dr. Ulrich Schlie in einem Vortrag im Adenauerhaus Rhöndorf das nicht immer einfache Verhältnis zwischen Ludwig Erhard und Konrad Adenauer.
Schlie ist Historiker, Politologe und seit 2020 Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) und Henry-Kissinger-Professor für Sicherheits- und Strategieforschung am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. Als Mitherausgeber der – über 45 Jahre nach dessen Tod – neu erschienenen Memoiren von Ludwig Erhard, hat Schlie dessen Skript mit einer Einleitung, Anmerkungen und einem einordnenden Essay versehen. Das Buch ermöglicht tiefe Einblicke in die Persönlichkeit und in das Politikverständnis des zweiten Bundeskanzlers.
Das Skript aus dem Jahr 1976 ist eine schonungslose Abrechnung mit politischen Gegnern und falschen Freunden in der eigenen Partei. Er beeindruckt vor allem durch seine Aktualität: Ludwig Erhard bezeichnet die FDP als Bremser, die jeden Koalitionspartner zur Verzweiflung bringt. Er kritisiert die Bundesneuverschuldung, beklagt übertriebenen Lobbyismus, wettert gegen die GroKo und schreibt, dass wir die Hauptlast für die Sicherheit Europas nicht den USA überlassen dürfen.
Veranstaltungsort:
Adenauerhaus Rhöndorf