Adenauer und die Hauptstadtfrage

Neuer Beitrag auf dem Adenauer-Webportal
Schwarzweißfotografie der ehemaligen Pädagogischen Akademie am Bonner Rheinufer. Auf dem Dach weht eine Deutschlandflagge, vor dem Gebäude flanieren zahlreiche Menschen.

Vor 75 Jahren wählte der Parlamentarische Rat Bonn zum vorläufigen Sitz der Bundesorgane. Das Ergebnis der Abstimmung war ein Erfolg für Ratspräsident Konrad Adenauer, der sich hinter den Kulissen für die rheinische Universitätsstadt stark gemacht hatte. Demgegenüber musste die sozialdemokratische Parteiführung, die für Bonns Mitbewerberin Frankfurt eintrat, eine empfindliche Niederlage hinnehmen. 

Die Hauptstadtfrage war freilich mehr als ein parteipolitischer Machtkampf. Mit ihr verband sich auch eine politische und historische Symbolik, die in der Debatte, obwohl sie vordergründig durch den Vergleich der Standortfaktoren geprägt war, durchaus wahrgenommen wurde. Das kulturelle Umfeld und die geografische Lage des Regierungssitzes entsprachen der politischen Prioritätensetzung, die Adenauer der jungen Bundesrepublik verordnete – ihrer Abkehr vom preußischen Militarismus ebenso wie ihre Hinwendung zu den westlichen Nachbarn. Wer seine Positionierung in der Hauptstadtfrage untersucht, wirft damit einen vertiefenden Blick auf die mentale Landkarte Adenauers und das Koordinatensystem seiner Politik als Bundeskanzler nach 1949.

Mehr darüber ist in einem neuen Beitrag von Holger Löttel, wissenschaftlicher Mitarbeiter unserer Stiftung, auf dem Webportal zu Konrad Adenauer zu erfahren.

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