Begegnung in Cadenabbia

Boccia mit dem Bundeskanzler

Vor einigen Wochen besuchte Roberto Arcellaschi das Adenauerhaus Rhöndorf. Beim Anblick der historischen Bocciabahn im Garten erinnerte er sich: 

„Meine Familie stammt aus Como. Mein Vater hatte in den 1950er und 1960er Jahren einen Traktor und arbeitete damit in Como und Umkreis. An einem Tag führte er einen Auftrag in der Nähe von Cadenabbia aus und verbrachte seine Mittagspause in einer dortigen Osteria. Dort gab es eine Bocciabahn und er spielte eine Runde mit einigen Deutschen, die dort ebenfalls weilten. Nach dem sie fertig waren, gingen die Deutschen weg und mein Vater wurde von einem Anwesenden angesprochen, ob er wüsste, mit wem er gerade gespielt hatte. Da er das nicht wusste, wurde er aufgeklärt: das war der deutsche Bundeskanzler! Mein Vater, Jahrgang 1922, ist schon lange tot und es existieren leider keine Belege für diese kleine, lustige Geschichte.”

Roberto Arcellaschi zog 1978 nach Köln, wo ihn sein Vater, der weiterhin in Como lebte, mehrmals jährlich besuchte. 2012 verstarb sein Vater.

Konrad Adenauer lernte das Bocciaspiel 1957 bei seinem ersten Aufenthalt am Comer See kennen. Seitdem verbrachte er mindestens zweimal jährlich seine Urlaube in Cadenabbia und wohnte dort in der Villa la Collina. Neben ausgedehnten Spaziergängen verschaffte ihm das regelmäßige Bocciaspiel Entspannung und Bewegung. 

1992 vereinbarten die Stadt Bad Honnef und die italienische Ortschaft Cadenabbia eine Städtepartnerschaft. Das Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Cadenabbia pflegt die Beziehungen und auch das Bocciaspiel. Im letzten Sommer fand in Adenauers Rhöndorfer Garten ein Turnier statt.

 

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